Der FC Rot-Weiß Kirchlengern hat auf seiner Jahreshauptversammlung am Wochenende eine neue Satzung verabschiedet. Zudem standen auf der langen Agenda unter anderem die Wahl einer neuen Nachwuchsleitung und Wahlen im erweiterten Vorstand.
Die Tagesordnungspunkte mit dem meisten Gesprächsstoff wurden am Ende der Versammlung besprochen: Die neue Satzung und Beitragsordnung. Unser Vorstand hatte die neue Satzung ausgearbeitet, da die alte nicht mehr zeitgemäß war. In der schließlich einstimmig beschlossenen Satzung ist nun auch die Ablehnung von Rassismus, Extremismus und Intoleranz festgehalten.
Ebenfalls neu sind Vereinsordnungen. Damit kann künftig etwa der Mitgliedsbeitrag angepasst werden, ohne eine gänzlich neue Satzung einführen zu müssen. Von dieser neu gewonnen Flexibilität der Satzung machte der Vorstand sogleich Gebrauch: Die neue Beitragsordnung wurde vorgestellt. Diese beinhaltet unter anderem die Erhöhung des Mitgliedsbeitrages aktiver Spieler von 84 auf 96 Euro jährlich, also einen Euro monatlich, und die Einführung einer günstigeren Fördermitgliedschaft ohne Stimmrecht. Der neue Mitgliedsbeitrag soll zudem um 1,5 Prozent jährlich ansteigen. Nach der erwartbaren Diskussion im Anschluss wurde die neue Ordnung bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung beschlossen, mit dem Zusatz, dass die jährliche Steigerung in fünf Jahren erneut beraten werden muss.
Neue Nachwuchsleitung
Änderungen gab es auch im Nachwuchsbereich. Nachwuchsleiter Stefan Arndt stellte seinen Posten zur Verfügung, nachdem er dies bereits im letzten Jahr angekündigt hatte. „Wir bedanken uns absolut und recht herzlich bei Stefan für seine Arbeit, die er für den Verein geleistet hat. Das kann man gar nicht hoch genug ansehen“, so unser Vorsitzender Jörg Große-Wortmann, den Arndt auch jahrelang als stellvertretender Vorsitzender unterstützt hatte. Für die Nachfolge wurde ein Zweiergespann auserkoren: Unser jahrelanger Kapitän der zweiten Mannschaft Markus Lücking und Malte Brosent, bis zum Herbst Trainer der zweiten Mannschaft, wurden einstimmig gewählt.
„Wenn man neu Antritt hat man auch Ziele: Wir wollen wir wieder mehr zusammenrücken als ein Verein FC Rot-Weiß Kirchlengern. Wir wollen Spieler für den Verein ausbilden – egal ob erste Mannschaft und U23 oder dritte Mannschaft“, so Lücking. „Es ist schön, dass wir das zu zweit machen können, weil das was Stefan geleistet hat, kann eigentlich keiner allein leisten. Stefans Arbeit kann man gar nicht groß genug loben“, so Brosent, der nach seinem Rücktritt als Trainer der zweiten Mannschaft nun „richtig Bock“ auf die neue Aufgabe hat.
Trainer glauben an Klassenerhalt
Aus den Abteilungen meldeten sich die Trainer unserer Seniorenteams zu Wort, die alle erst im Laufe der Saison in ihr Amt gekommen sind. „Wir haben für alle drei Mannschaften gute Lösungen gefunden – aber wir müssen nun bitte nicht jedes Jahr alle Trainer wechseln“, meinte Große-Wortmann dazu. Martin Stoll und Joe Schumacher, Trainer der zweiten und III. Mannschaft, sprachen von einer guten Atmosphäre in ihren abstiegsbedrohten Mannschaften und betonte ihre Überzeugung, dass man den Klassenerhalt schaffe. Schumacher versicherte aber auch: „Für den Fall, dass wir doch absteigen wird die dritte Mannschaft zusammenbleiben.“
Das ist das erste Mal, dass ich mich so richtig über eine Wiederwahl freue. Wir haben hier im Verein momentan eine tolle Aufbruchstimmung. Das macht Spaß.
Volker Paul, 2. Vorsitzender
Daniel Halfar, Trainer der ersten Mannschaft, freut sich über die Serie von acht Siegen in acht Spielen seit seinem Amtsantritt: „Wir haben eine starke Truppe. Wir mussten ihr nur wieder etwas Vertrauen und Spaß zurückgeben.“ Der scheidende Jugendleiter Stefan Arndt machte auf die Herausforderungen im Nachwuchsbereich – wenig Ehrenamtler, wenig Kinder – aufmerksam, stellte aber auch die Meisterschaften der B- und A-Jugend, die auch Aufstieg, als Erfolge heraus.
Solide Finanzen
Bei den weiteren routinemäßigen Punkten der Tagesordnung wurde Volker Paul einstimmig als zweiter Vorsitzender bestätigt, Felix Heithölter übernahm den Posten des Sozialwartes von Joe Schumacher. Zudem wurden Sabine Bei der Kellen als zweite Kassiererin und Uwe Ortmann als zweiter Geschäftsführer einstimmig wiedergewählt. Finanziell steht der Verein solide dar: „Auch in diesem Jahr war es wieder fast eine Punktlandung. Wir haben 250 Euro plus gemacht“, sagte Kassierer Uwe Ziegler schmunzelnd. Dennoch sollen hier neue Wege begangen werden: Um für Sponsoren attraktiver zu werden ist eine Jobbörse geplant.
Zum Abschluss, der mit über drei Stunden sehr langen Versammlung, wurde das Konzept der 90-Jahr-Feier präsentiert, die vom 5. bis 7. Juli abgehalten wird. Anlässlich des Jubiläums soll kein gewöhnliches Sportfest ausgerichtet werden und stattdessen unter anderem einen Familientag mit Flohmarkt am Sonntag stattfinden.