Joe Schumacher, Luca Filusch, Dustin Scheibler und Tilo Danielsmeier (von
links) sind tolle Jungs. Die Fußballer der Jugendabteilung des FC Rot-Weiß
Kirchlengern rennen aber nicht nur dem runden Leder nach, sondern küm
mern sich mittlerweile auch darum, dass es auf dem Spielfeld regelgerecht
zugeht. Sie haben sich im jungen Alter zum Schiedsrichter ausbilden lassen
und sorgen mittlerweile dafür, dass der FC Rot-Weiß sein Schiedsrichtersoll
von acht Schiedsrichtern erfüllt. Jugendleiter Stefan Arndt: „Diese vier Jun
gen geben dem Verein ein Stück Sicherheit für die Zukunft.“
Ein besonderes Beispiel ist Dustin Scheibler, der sich schon als kleiner
Junge, als er noch im Garten spielte, mit dem Thema „Schiedsrichter“ be
fasste. Bereits mit 13 Jahren konnte er aufgrund einer Ausnahmegeneh
migung des Kreises Herford seine Schiedsrichterprüfung absolvieren, was
ansonsten erst mit 14 Jahren möglich ist. Arndt: „Er war damals der jüngste
Schiedsrichter Deutschland.“ Dustin spielt mit seinen 15 Jahren heute in
der C-Jugend, wenn er nicht gerade als Schiedsrichter unterwegs ist.
Vor ihm hatte damals der heute 16-jährige Joe Schumacher seinen Schieds
richterlehrgang absolviert, der derzeit in der A-Jugend spielt. In diesem
Frühjahr kamen noch der16-jährige Luca Filusch (jetzt B-Junioren) und der
15-jährige Tilo Danielsmeier (jetzt B-Junioren) dazu. Arndt „Mit diesen vier
Jungs haben wir die Hälfte der benötigten Schiedsrichter zusammen. Wir
hoffen zudem auf eine Sogwirkung, die uns in den nächsten Jahren noch
weitere junge Schiedsrichter bringt.“
Die Beweggründe, nicht nur Fußball zu spielen, sondern auch als Schieds
richter aktiv zu sein, sind bei den vier Jungen nahezu identisch. Sie haben
sich in jungen Jahren bei eigenen Spielen schon oft über Entscheidungen
der Schiedsrichter geärgert und fragten Vorstand und Jugendleiter, was
man da machen könne. Für die kam das wie gerufen, konnte man doch
selbst das Schiedsrichtersoll nicht erfüllen. Aber noch ein Argument brach
te Luca Filusch ein: „Auch ein bisschen Kleingeld im Monat schadet nicht.“
So gibt es im Kreis Herford bei A- und B-Jugend-Spielen 14 Euro, bei C-Ju
gend-Spielen 11 Euro, jeweils plus Fahrtkosten. Und auch die Vereinbar
keit mit den eigenen Spielen ist geregelt. Luca Filusch: „Ich spiele mit der
B-Jugend immer sonntags und pfeife daher schon am Samstag.“ So lange
es geht, wollen alle vier beides machen. Joe Schumacher, Dustin Scheibler
und Tilo Danielsmeier sehen ihre Zukunft vorrangig in der Schiedsrichter
zunft, während Luca Filusch doch mehr an seine Chancen im Fußball glaubt.
Stefan Arndt ist zufrieden: „Wir haben mit den
beiden neu dazugekommenen Schiris Luca Fi
lusch und Tilo Danielsmeier als einer der we
nigen Vereine im Kreis unser Soll von derzeit
acht Schiedsrichtern erfüllt. Diese können
sich bei guter Leistung schnell für höhere Li
gen empfehlen. Mittlerweile pfeifen Dustin
Scheibler und Joe Schumacher auch schon
Spiele älterer Mannschaften und behaupten
sich dort Woche für Woche sehr gut.“
Luca Filusch und Tilo Danielsmeier werden
derzeit noch von einem Paten zu den Spielen
begleitet und somit bei ihren ersten Spielen
von einem erfahrenen Schiedsrichter unter
stützt. Dieser bewertet auch deren Leistun
gen und bespricht diese in der Halbzeitpause
und nach dem Spiel mit den Jungen. Arndt:
„Der Vorstand und auch die Jugendabteilung
sind sehr erfreut, dass wir diese motivierten
Schiedsrichter im Verein haben. Bei Sportfes
ten und Testspielen waren sie bereits mehr
fach für RWK im Einsatz. Dies findet dann
auch bei den Gastmannschaften positiven
Anklang.“
Seit dieser Saison sind die Konsequenzen
bei Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls
übrigens neu geregelt. Vereine, die ihr Soll
nicht erfüllen, müssen Vereinsmitglieder er
satzweise als Schiedsrichter zu angesetzten
Meisterschaftsspielen schicken. Schafft es
der Verein nicht, die Spielleitung zu stellen,
muss er eine Strafe in Höhe von 100€ je Spiel
bezahlen. Zudem bekommen diese Vereine
nach einem bestimmten festgelegten Schlüs
sel eine Strafe vom Kreis. Außerdem wird
Vereinen mit einer ganz schlechten Quote die
Ausrichtung von Sportfesten untersagt.
Quelle: Elsestifte Kirchlengern Ausgabe 55 Mai 2015