„Damit konnte ja keiner mehr rechnen“, kommentierte Kirchlengerns Sportlicher Leiter Andreas Ramhorst die Turbulenzen rund um den glücklichen 1:0-Heimsieg der Rot-Weißen über das in der zweiten Halbzeit deutlich überlegene, aber ohne Fortune agierende Schlusslicht FT Dützen. Bevor die Gäste aus dem Mindener Süden die Hausherren mehrfach spielerisch in Verlegenheit brachten, galt es jedoch technische Probleme außerhalb des Platzes zu überbrücken.
Da das Internetportal „Fussball.de“ vor und während der 90 Minuten streikte, mangelte es den Pressevertretern und Stadionsprecher Andreas Laduch zunächst an der Mannschaftsaufstellung im Druckformat, während bei der verspäteten Eingabe mit Tolga Süme anstelle von Jannik Diekmann ein falscher Torschütze aufgeführt wurde. Letztlich aber können dem FC RW Kirchlengern diese elektronischen Lappalien herzlich egal sein. „Dieser erfolgreiche Einstand für Miron freut uns ganz besonders“, so Ramhorst.
Gemeint ist der neue Trainer Miron Tadic, der auf den letztwöchigen 2:1-Auswärtssieg in Wellensiek nun auch dank Diekmanns Treffer in der dritten Minute der Nachspielzeit auf heimischen Terrain einen Dreier folgen ließ und sich über das schmeichelhafte Zustandekommen vollauf bewusst war. „Der Sieg ist sehr glücklich. Mit einem 0:0 wäre ich gemessen am Spielverlauf auch zufrieden gewesen. Ein solches Ergebnis tut natürlich gut – insbesondere in einem direkten Vergleich gegen einen Mitkonkurrenten“, stellte Tadic fest.
Zudem fand der RWK-Coach auch eine Erklärung für den bisweilen zähflüssigen Spielverlauf. „Man hat gemerkt, dass für beide Mannschaften viel auf dem Spiel stand. Dützen hat sich topfit präsentiert und über weite Strecken den größeren Willen gezeigt. Mit der ersten Halbzeit bin ich zufrieden. Dort haben wir das Geschehen nach den ersten zehn Minuten gut kontrolliert. In der zweiten Halbzeit ging bei uns nichts mehr.“
Tadic? niedergeschlagener Gegenüber Mathias Kummer hat die Hoffnungen im Abstiegskampf noch nicht aufgegeben. Der Dützener Trainer erkannte durchaus Positives. „Unsere Mannschaft zeigt nach wie vor Moral. Wir fighten um jeden Meter, erarbeiten uns viele Chancen, Rückstände werden umgebogen. Uns fehlt einfach das Glück, so dass wir in einer solchen Partie nicht einmal einen Punkt mit nach Hause nehmen. Aber ein Unentschieden hätte uns heute auch nicht viel weitergebracht.“
Quelle: Neue Westfälische 21.04.2015