Das Kneipensterben wird immer populärer, viele Menschen sehnen sich nach einer Heimat außerhalb der eigenen vier Wände: Knobeln, Karten spielen, Fußball schauen oder einfach mit Freunden über den Alltag sprechen. Zuletzt sorgte die Schließung der Kult-Gaststätte Semmler in Löhne für Bestürzung bei vielen Menschen, auch im Bünder Land. Diesem Kneipensterben möchte sich der FC RW Kirchlengern entgegenstellen und öffnet jeden Freitag ab 19 Uhr, mit offenem Ende, sein Vereinsheim und überträgt das Bundesligaspiel und die Topspiele der 3.Liga – für alle. „Es sind ausdrücklich alle Menschen willkommen, egal ob Vereinsmitglied oder nicht. Es gibt Getränke zu sehr fairen Preisen und wir freuen uns über jeden Euro, der in die DAZN-Spardose geht. Davon möchten wir die Ausschank-Lizenz bezahlen, die wir brauchen um die Spiele die DAZN übertragt auf unserer Leimwand zeigen zu dürfen“, so Nick Große-Wortmann aus dem Vorstandsteam des FC RW Kirchlengern. Die Idee das Vereinsheim regelmäßig zu öffnen und das nicht nur für Vereinsmitglieder kam aus einer engagierten Clique, die auch die Spiele der 1.Mannschaft besuchen. Hauptverantwortlich für das offene Vereinsheim sind Axel Glowatz, Arno Kewitz und auch Sylvia Ziegler, die den Ausschank übernehmen. Glowatz gilt aber als erster Ansprechpartner, der durchaus Erfahrung in der Branche hat, wie er erzählt:,, Ich habe zehn Jahre die Kneipe ,,Gaststätte zum Sportplatz“ in Südlengern, gegenüber vom dortigen Ascheplatz geführt. Über Umwege bin ich dann am Platz vom RWK gelandet. Seit anderthalb Jahren gehöre ich jetzt der Gruppe an, die die Spiele besucht. Und irgendwann ist in unserer Runde die Idee entstanden das Vereinsheim für alle zu öffnen. Mir macht es unheimlich viel Spaß und deshalb ich mich auch schnell bereit erklärt“, so Glowatz. Stadionsprecher und Stammgast im RWK-Vereinsheim ist Andreas Laduch, dem die Idee des Vereins gefällt:„Wo kann man denn noch abends hingehen und ein Bierchen trinken und sich austauschen? Da fallen mir in Kirchlengern nicht viele Gelegenheiten ein. Deshalb finde ich es gut, dass sich der Vereine der Sache angenommen hat und bisher geben die Besucherzahlen dem Verein recht.“ Nach der Sommerpause versuchte es der Verein zunächst mit einer Öffnung am Donnerstagabend, da hielt sich der Resonanz aber in Grenzen. Nach Rücksprache mit dem Vorstand des Vereins probierten die Verantwortlichen selbiges zum Start des Wochenendes an einem Freitag, mit Erfolg. „Seit sechs Wochen haben wir freitags geöffnet, seitdem ist eine stetige Steigerung zu sehen. Leer war es noch nie. Die 1. Mannschaft verweilt oft noch länger im Vereinsheim, die Feuerwehr war schon mit Mitgliedern zu Gast und auch aus dem Tennisclub aus Kirchlengern kommen Leute. In letzter Zeit haben wir auch vorher unbekannte Personen wahrgenommen. Es spricht sich langsam rum“, so Wirt Glowatz, der betonen möchte, dass man auch noch um 21 Uhr kommen kann und nicht früh geschlossen wird. Abschließend möchte Nick Große-Wortmann noch mal verdeutlichen, worum es den Elsekickern geht:,,Alle Menschen, die hier hinter der Theke arbeiten tun dies ehrenamtlich. Wir möchten hier für das Gemeindeleben etwas tun und freuen uns über alle die vorbeischauen. Nach Bedarf öffnen wir auch in der Woche zu Champions League Spielen. Abschließend war es uns ein Anliegen für unsere passiven Mitglieder etwas zu tun und ihnen die Möglichkeit zu geben am Vereinsleben teilzunehmen. Das Vereinsheim wird auch zu Silvester mit Bockwurst und Berlinern geöffnet, am Samstag 11.11. lädt der Verein zum Heimspiel gegen den TuS Dornberg mit gemeinsamen Pickertessen ein.
Neuer Mitgliederekord
Die Elsekicker-Familie wächst. Kürzlich trat das 600. Mitglied dem Verein bei. Das ist ein neuer Rekord in der inzwischen 95 Jahre andauernden rot-weißen Geschichte. Ein wichtiges Standbein ist dabei die Jugend. „Unter anderem wegen der Weiterlesen…